Stellvertreterkrieg

Ein Stellvertreterkrieg ist eine Form von bewaffnetem Konflikt, bei dem zwei oder mehr Großmächte ihre Auseinandersetzungen nicht direkt ausfechten, sondern diese durch die militärische Beteiligung von kleineren Staaten ausfechten lassen. Diese Drittstaaten fungieren somit als Stellvertreter der eigentlichen Konfliktparteien und kämpfen auf deren behalf.

Ein bekanntes Beispiel für einen Stellvertreterkrieg ist der Koreakrieg der 1950er Jahre. In diesem Konflikt kämpfte Südkorea, unterstützt von den USA, gegen Nordkorea, unterstützt von China und der Sowjetunion. Obwohl die USA und die Sowjetunion nicht direkt gegeneinander kämpften, beeinflussten sie den Krieg massiv durch ihre Unterstützung der jeweiligen Seiten.

Ein weiteres Beispiel ist der Bürgerkrieg in Syrien, in dem sich verschiedene Großmächte wie Russland und USA und ihre regionalen Alliierte auf verschiedene Seiten des Konflikts gestellt haben und durch Waffenlieferungen und Militärhilfe die Kriegsparteien unterstützt haben.

Stellvertreterkriege können eine Vielzahl von Auswirkungen haben, einschließlich der Verbreitung von Instabilität und Gewalt in den Drittstaaten, sowie langfristige negative Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Entwicklung dieser Länder. Sie können auch dazu beitragen, den globalen Kalten Krieg zu verschärfen und die Beziehungen zwischen den Großmächten zu belasten.

Beispiele für Stellvertreterkriege:

  • Spanischer Bürgerkrieg (1936–1939)
  • Chinesischer Bürgerkrieg nach dem Zweiten Weltkrieg (1945–1949)
  • Koreakrieg (1950–1953)
  • Vietnamkrieg (1964–1975)
  • Jom-Kippur-Krieg (1973)
  • Bürgerkrieg in Angola (1975–2002)
  • Ogadenkrieg in Äthiopien (1977–1978)
  • Afghanistankrieg (1979–1989)
  • Syrischer Bürgerkrieg (seit 2011)
  • Bürgerkrieg in Jemen (seit 2004 bzw. 2015)

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