Gasschutzmasken Deutschland

Entwickler: Richard Willstätter
Erste Gasmasken (Ausrüstung): Herbst 1915
Erste Gasmasken (Daten): gesichtsbedeckendes Modell aus gummiertem Stoff
                                             ein- und ausgeatmete Luft geht durch einen Filter

Spätere Modelle: Luft nur beim Einatmen gefiltert, während die ausgeatmete Luft über ein                                       Ventil die Maske verließ.

Filter: Einschichtenfilter zum Schutz gegen Chlor bestehend aus einer Kieselgurschicht
            (Diatomit), welche mit 40 % Pottaschelösung getränkt und mit Aktivkohle überpudert
            wurde

Anfang 1916: Dreischichteneinsatz ersetzt, bei dem das Diatomit zusätzlich mit Piperazin und
                        Urotropin getränkt war 
                       
Dieser Filter schützte vor Phosgen und dem beim Phosgenabbau entstehenden
                         giftigen Formaldehyd. Ebenso war dieser Filter wirksam gegen andere
                         Kampfstoffe wie Chlorpikrin.

Dichter der Masken: Die Dichtheit der Masken wurde laufend verbessert. Ab 1917 wurden
                                  Masken aus gasdicht imprägniertem und geöltem Ziegenleder
                                  hergestellt. Dieses Leder wurde wegen seiner Geschmeidigkeit und
                                  besonderen Dichtigkeit gewählt, da Ziegen keine Schweißdrüsen
                                  haben.

Gläser: Es wurden mit Spezialgelatine gestrichene Klarsichtgläser eingesetzt, um das Beschlagen zu verhindern; auch Gläser aus unzerbrechlichem Celon wurden hergestellt und verwendet. Teilweise wurde auch der Maskenstoff so großzügig geschnitten, dass die Träger bei dennoch beschlagenen Gläsern spezielle „Wischfalten“ mit den Fingern von außen nach innen gegen die Augengläser drücken konnten. Für Brillenträger wurden besondere Sehhilfen konzipiert, die man unter der Maske tragen konnte. Statt Bügeln, die den Sitz und damit die Dichtigkeit der Maske erschwert und beeinträchtigt hätten, besaßen diese Sehhilfen verstellbare Textilbänder.

März 1918 wurde ein Filter eingeführt, der mit einer wesentlich vergrößerten Schicht Aktivkohle noch wirksamer gegen Phosgen, Chlorpikrin und Blausäure war. Um auch maskenbrechende Wirkstoffe abzuwehren, wurde ein Schnappdeckelvorsatz mit einlegbarem Filterpapier verwendet. Dieser bot aber keinen wirksamen Schutz gegen das auch von der eigenen Truppe eingesetzte Blaukreuz (Clark-Gruppe), stattdessen erhöhte er den Atemwiderstand. Nur Deutschland verwendete Piperazin zum Formaldehydbinden beim Phosgenabbau, was eine erhöhte Wirksamkeit beim Gasschutz bot.

Pferde: die Giftgasangriffen ausgesetzt waren, wurden im deutschen Heer Masken aus Futtersäcken verwendet, die über die Nüstern gezogen wurden und absorbierende Substanzen wie beispielsweise feuchtes Heu enthielten.

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